Pom­mes Fri­tes im Test­la­bor – unser Bei­spiel zeigt ein­drucks­voll, wie viel­fäl­tig die Arbeit mit einem Tex­tu­re Ana­ly­zer sein kann.

Pom­mes Fri­tes sind aus Restau­rants, Imbis­sen oder auch der hei­mi­schen Küche kaum weg­zu­den­ken. Doch wie lässt sich eigent­lich objek­tiv mes­sen, ob sie außen knusp­rig und innen weich sind? Genau hier kommt der Tex­tu­re Ana­ly­zer ins Spiel – ein Ana­ly­se­ge­rät, das für die Lebens­mit­tel­in­dus­trie unver­zicht­bar gewor­den ist. Er lie­fert objek­ti­ve Daten über Eigen­schaf­ten wie Fes­tig­keit, Elas­ti­zi­tät und Knusp­rig­keit. Am Bei­spiel Pom­mes Fri­tes zeigt sich anschau­lich, wel­che Mög­lich­kei­ten moder­ne Tex­tur­ana­ly­se bietet.

Tex­tur­ana­ly­se von Pom­mes Fri­tes: Her­aus­for­de­run­gen in der Messpraxis

a/mc - multiple pommes frites-messeinrichtung

Pom­mes unter­schei­den sich nicht nur in Län­ge, Dicke und Form – nach dem Frit­tie­ren sind sie zudem oft leicht gebo­gen. Eine ein­heit­li­che Mes­sung ist also eine ech­te Her­aus­for­de­rung. Klas­si­sche Metho­den wie das Zer­schnei­den mit einer War­­ner-Brat­z­­ler-Sche­­re oder das punk­tu­el­le Durch­boh­ren mit klei­nen Stem­peln lie­fern zwar brauch­ba­re Ergeb­nis­se, erfor­dern jedoch vie­le Einzelmessungen.

Eine effi­zi­en­te Lösung bie­tet das Mul­ti­ple Chip Test Rig A/MC : Mit zwan­zig fei­nen Stem­peln las­sen sich gleich zehn Pom­mes gleich­zei­tig prü­fen – mehr­fach wie­der­holt, um ver­läss­li­che Daten zu gewin­nen. So ent­steht ein kla­res Bild über die Fes­tig­keit der Probe.

Fes­tig­keit mes­sen mit dem Tex­tu­re Ana­ly­zer: Kraftkurven

kraftkurven einer pommes frites messung mit dem texture analyser und der a/mc messvorrichtung

Dia­gramm: Kraft-Zeit-Kur­­ven zwei­er Pom­­mes-Char­­gen. Die rote Linie (7 Minu­ten Frit­tier­zeit) zeigt einen nied­ri­ge­ren ers­ten Kraft­peak und ein tie­fe­res Kraft­tal, die blaue Linie (9 Minu­ten Frit­tier­zeit) weist höhe­re Kraft­wer­te auf und ver­läuft ins­ge­samt steiler.

Die Mess­da­ten zei­gen typi­sche Kraftverläufe:

  • Der ers­te Kraft­an­stieg mar­kiert das Durch­drin­gen der Oberfläche.
  • Das anschlie­ßen­de „Kraft­tal“ zeigt die wei­che­re Innenstruktur.
  • Ein erneu­ter Anstieg doku­men­tiert die voll­stän­di­ge Durchdringung.

So lässt sich unter­schei­den, ob Pom­mes noch weich, genau rich­tig oder schon zu hart frit­tiert sind. Bei einer Frit­tier­zeit von 7 Minu­ten sind sie ver­gleichs­wei­se weich, nach 9 Minu­ten deut­lich fes­ter – und die Mess­ergeb­nis­se bestä­ti­gen den Ein­druck aus dem Verkostungstest.

Knusp­rig­keit mes­sen: akus­ti­sche Ana­ly­se mit dem Akus­tik Analyzer

akustik analyzer

Wäh­rend Fes­tig­keit recht ein­fach über die Kraft­kur­ve erfasst wird, ist die Knusp­rig­keit kom­ple­xer. Abhil­fe schafft der Akus­tik Ana­ly­zer, ein ergän­zen­des Modul zum Tex­tu­re Ana­ly­zer: Er misst mit­hil­fe eines hoch­emp­find­li­chen Mikro­fons die wäh­rend der Prü­fung ent­ste­hen­den Bruchgeräusche.

diagramm mit akustischen messdaten

Dia­gramm mit akus­ti­schen Mess­da­ten: Die Anzahl der Peaks zeigt, wie häu­fig Knack­ge­räu­sche ent­ste­hen. Die Höhe der Peaks ver­deut­licht die Laut­stär­ke. Durch die Kor­re­la­ti­on mit der Kraft­kur­ve wird sicht­bar, zu wel­chem Zeit­punkt Brü­che auftreten.

Die über­la­ger­te Dar­stel­lung von Kraft­kur­ve und akus­ti­schen Signa­len macht deut­lich, wie bei­de Infor­ma­tio­nen zusam­men­wir­ken. Klei­ne Peaks in der Akus­tik­da­ten­rei­he tre­ten genau dann auf, wenn die Pro­be bricht – die Inten­si­tät der Signa­le gibt Auf­schluss über die Laut­stär­ke, ihre Häu­fig­keit über die Anzahl der Knackereignisse.

Char­ge Max. Kraft / N Max. Akus­tik / db Anzahl Akus­tik Peaks
9 Minu­ten 41,903 73,358 42,000
9 Minu­ten 41,009 75,814 48,000
9 Minu­ten 38,256 73,990 35,000
Mit­tel­wert 9 Minu­ten 40,389 74,387 41,667
7 Minu­ten 24,256 69,478 23,000
7 Minu­ten 26,091 68,415 30,000
7 Minu­ten 27,396 67,912 20,000
Mit­tel­wert 7 Minu­ten 25,914 68,602 24,333

Die Tabel­le fasst die wich­tigs­ten Kenn­wer­te zusam­men: maxi­ma­le Kraft, maxi­ma­le Schall­in­ten­si­tät und Zahl der akus­ti­schen Peaks. Im Ver­gleich der Pro­ben zeigt sich klar, dass län­ger frit­tier­tes Mate­ri­al nicht nur fes­ter wird, son­dern auch deut­lich mehr Geräu­sch­ereig­nis­se hervorbringt.

Damit lässt sich Knusp­rig­keit erst­mals objek­tiv und repro­du­zier­bar beschrei­ben: Pom­mes, die län­ger frit­tiert wur­den, zei­gen nicht nur höhe­re Fes­tig­keits­wer­te, son­dern auch deut­lich mehr akus­ti­sche Signa­le. Die Geräu­sche spie­geln die Knusp­rig­keit objek­tiv wider – eine Mes­sung, die den sub­jek­ti­ven Ein­druck beim Hin­ein­bei­ßen exakt bestätigt.

Vide­os: Tex­tur­ana­ly­se live

Zah­len und Dia­gram­me geben einen guten Über­blick – doch noch ein­drucks­vol­ler wird es, wenn die Mes­sung direkt per Video ver­folgt wer­den kann. In den fol­gen­den Vide­os ist zu sehen, wie der Tex­tu­re Ana­ly­zer die Pom­mes durch­dringt und gleich­zei­tig die Signa­le erfasst.

7 Minu­ten:

9 Minu­ten:

Ob für inter­ne Schu­lun­gen, Kun­den­prä­sen­ta­tio­nen oder die eige­ne For­schung – sol­che Live-Demons­­tra­­tio­­nen machen deut­lich, wie prä­zi­se und pra­xis­nah die Tex­tur­ana­ly­se arbeitet.

Über Pom­mes hin­aus: Viel­fäl­ti­ge Ein­satz­ge­bie­te des Tex­tu­re Ana­ly­zers in der Lebensmittelindustrie

So anschau­lich das Pom­­mes-Bei­­spiel ist – der Nut­zen eines Tex­tu­re Ana­ly­zers reicht weit dar­über hin­aus. Typi­sche Ein­satz­fel­der sind:

  • Back­wa­ren: Bestim­mung der Krus­ten­knusp­rig­keit oder Brotfrische
  • Süß­wa­ren: Mes­sung der Bruch­fes­tig­keit von Scho­ko­la­de oder Kaugummi-Elastizität
  • Milch­pro­duk­te: Tex­tur­ana­ly­se von Joghurt oder Käse
  • Fleisch und Ersatz­pro­duk­te: Unter­su­chung der Biss­fes­tig­keit und Saftigkeit

Auch in ande­ren Bran­chen, etwa in der Ver­pa­ckungs­in­dus­trie oder bei phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten, wer­den ähn­li­che Metho­den genutzt, um Mate­ria­li­en auf ihre mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten zu prüfen.

Fazit: Tex­tu­re Ana­ly­zer lie­fern mess­ba­re Qua­li­tät für knusp­ri­ge Ergebnisse

Ob Pom­mes Fri­tes, Brot oder Scho­ko­la­de – mit dem Tex­tu­re Ana­ly­zer las­sen sich Lebens­mit­tel nicht nur sub­jek­tiv ver­kos­ten, son­dern objek­tiv cha­rak­te­ri­sie­ren. Beson­ders span­nend ist die Kom­bi­na­ti­on aus mecha­ni­scher und akus­ti­scher Ana­ly­se, die Knusp­rig­keit quan­ti­ta­tiv erfass­bar macht. Für Inge­nieu­re und Tech­ni­ker bedeu­tet das: weni­ger Rät­sel­ra­ten, mehr Ver­läss­lich­keit – und am Ende Pro­duk­te, die genau das lie­fern, was Kon­su­men­ten erwarten.

Denn am Ende gilt: Der per­fek­te Biss ist kein Zufall, son­dern das Ergeb­nis prä­zi­ser Analyse.

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